Verrostetes Bodenblech
Vielen Vespa hat im Laufe der Jahre der Rost, gerade am Bodenblech, stark zugesetzt. Da es mittlerweile bezahlbare Ersatzbleche gibt, lohnt sich die Überlegung das Bodenblech komplett auszutauschen.
Altes Bodenblech ausbohren
Das Bodenblech ist entlang des Rahmentunnels, sowie am hinteren Falz bei der Schwingenaufnahme, mittels Punktverschweißung befestigt. Als Erstes sollte man die Position der werksseitigen Schweißpunkte lokalisieren und diese freischleifen, so dass man sie möglichst gut erkennen kann. Zumeist schimmern die Punkte eh schon durch den Lack. Nun die SChweißpunkte mittig ankörnen und mit einem Schweißpunktbohrer ausbohren. Wenn man es perfekt machen will, dann achtet man darauf, nur die Seite des Bodenblechs von unten zu durchbohren, ohne den oberen Falz des Rahmentunnels zu beschädigen bzw. durchzubohren. Hat man alle Schweißpunkte entsprechend aufgebohrt, dann kann man mit einem Karosseriemeisel das Bodenblech abnehmen.
Den Schweißpunktbohrer findet ihr im Shop.
Altes Bodenblech ausschneiden
Zuerst prüfen, wie lang das neue Reparaturblech ist, um nicht zu viel vom alten Blech abzutrennen. Eine gute Stelle zum Ansatz der Flex ist kurz über dem Ausschnitt für das Bremspedal, was uns später dann auch als Referenzpunkt für den Einbau des neuen Blechs dient. Außerdem soll so viel wie möglich der Rundung des Beinschilds erhalten bleiben und die Schweißarbeit von Bodenblech an Beinschild sollte idealerweise in ebener Fläche erfolgen. Nun das Maß mit dem aufgelegten Reparaturblech nehmen und am alten Blech anzeichnen. Während des Abtrennens muss man beachten im Bereich des Rahmentunnels nicht zu tief zu kommen, damit man möglichst nur das Bodenblech schneidet.
Beinschildteile einsetzen
Es kann leider vorkommen, dass in die Biegung des Beinschildes hinein noch Korrosion zu beseitigen ist. Dann muss man sich entweder aus Reststücken die passenden Bleche anfertigen oder man greift auf bestehende Reparaturbleche für diesen Teil des Rahmen zurück.
Verschiedene Reparaturbleche gibt es bei uns im Shop.
Bleche anpassen und verschweißen
Wenn man schon mal den Rahmensteg freigelegt hat, dann sollte man diesen vor dem Anbringen des neuen Bodenblechs auch ordentlich entrosten und mit schweißfähigem Grund versiegeln.
Wenn man die Möglichkeit hat, dann nutzt man ein Punktschweißgerät, um das Bodenblech so sauber wie möglich wieder anzubringen. Hat man dies nicht zur Hand, tut es natürlich auch ein Schutzgasschweißgerät. Dann hat man halt einige Schweißpunkte am Boden zum Nacharbeiten.
Beim Anpassen orientiert man sich nun am Ausschnitt für das Fußbremspedal. Auf der Bilderstrecke ist der Durchgang für den Bremsarm leider nicht mehr vorhanden und musste neu gesetzt werden. Idealerweise ist diese Durchführung ja noch da und wird nun mit Hilfe des eigentlichen Bremspedals in korrekten Abstand zum eckigen Einschub für das Bremspedal selbst gebracht. Die perfekte Ausrichtung hier ist extrem wichtig und man sollte sich hier wirklich die Zeit nehmen, damit alles sauber passt. Das neue Bodenblech wird mit Gripzangen nach erfolgter Ausrichtung fixiert. Im Idealfall ist nun das neue Bodenblech etwas zu lang und überragt noch das alte Blech im Beinschildbereich. Hier kann nun ein sauberer Schnitt mit der Flex durch beide Bleche gezogen werden. An dieser Stelle kann man dann perfekt die Quernaht mit dem Schweißgerät setzen.
Hat man kein Punktschweißgerät zur Hand, muss man in das neue Bodenblech noch Löcher bohren, durch welche man das Bodenblech mit dem Rahmentunnel verschweißt. Mit Punktschweißzange fällt dieser Schritt entsprechend weg.
Am hinteren Falz an der Motorschwinge sind die Löcher schon durch das Ausbohren vorhanden und man muss keine weiteren Löcher setzen.
Wenn alle Vorarbeiten ausgeführt sind und das Blech korrekt fixiert ist, kann man mit dem Schweißen beginnen. Am Besten beginnend mit den Stellen die am saubersten anliegen, da man während des Schweißens noch das Blech immer wieder in Position dengeln kann. Beim Schweißen darauf achten, dass man zwischen 2-3 Punkten dem Blech immer Zeit gibt abzukühlen und sich zu entspannen. So vermeidet man einen Verzug der Bleche und unnötige Spannung, die zu Rissbildung führen kann.
Das Reparatur-Bodenblech gibt es hier.
Verschleifen
Zjm Abschluss noch die Schweißnähte und Schweißpunkte verschleifen. Dies geht am Besten mit Flex und Schleifstein. Zum Säubern der abgeschliffenen Punkte eignet sich die Fächerscheibe sehr gut. Bitte beachten, dass man nicht wieder zu viel Material abschleift, sonst muss man nachschweißen. Zur Vorbereitung zum Lackieren muss dann noch verzinnt oder gespachtelt werden. Am Besten aber so wenig Spachtel wie möglich verwenden, da die dünnen Bleche der Vespa doch schon sehr schwingen und den Spachtel früher oder später zum Reissen bringen.