Vorwort
Lassen sich die Gänge trotz korrekt eingestellter Züge schlecht einlegen oder rutschen einfach wieder raus, dann sollte man über den Austausch der Schaltklaue nachdenken.
Da bei jedem Gangwechsel die Schaltklaue beansprucht wird, kann man sich vorstellen, dass diese zu den am stärksten beanspruchten Teilen des Vespa Getriebes gehört.
Abgesehen davon, dass man bei den originalen Schaltklauen von einer Lebenserwartung von ca. 15TKM ausgehen kann (manche nennen einen Wert ab 10TKM, aber wie immer hängen diese Werte von der individuellen Beanspruchung ab), wird diese logischerweise bei jeder Art der Steigerung der Beanspruchung entsprechend verkürzt. Hierzu zählen vor allem Leistungssteigerungen oder spezielle Getriebeänderungen. Auch ist ein konstantes Fahren in der Ebene mit sachtem Gangwechsel schonender als das dauernde Auf und Ab der Gänge unter Last in bergigem Gelände.
Wenn man eine Motorrevision vornimmt, sollte daher auf jeden Fall eine Sichtprüfung der Schaltklaue erfolgen, auch wenn noch keine akute Beanstandung vorliegt.
Es gibt zum Ersatz sowohl die originalen Schaltklauen von Piaggio, als auch gute Zubehörteile von z.Bsp. RMS. Für die leistungsgesteigerten Motoren sollte man sich im Vorfeld erkundigen, welche Varianten Sinn machen, wie z. Bsp. gehärtete Schaltklauen.
Immer wieder kommt auch die Frage auf, ob man nun eine Schaltklaue mit abgerundetem oder kantigem Klauenpanorama hat. Da es verschiedene Ausführungen gab (2-Arm, 4-Arm,eckig oder rund) empfiehlt es sich um 100% sicher zu gehen, am offenen Getriebe direkt nachzusehen. Man erkennt dies sofort.
Eine falsche Klauenvariante führt unweigerlich zum Springen der Gänge bzw. man kann einen Gang erst gar nicht korrekt einlegen.
Daher gilt auch immer nach dem Einbau einer neuen Schaltklaue die Gänge im ausgebauten Zustand ein paar mal hin und her zu schalten. Dazu einfach die komplette Antriebswelle mit Gangrädern und Schaltklaue in der Hand halten oder sanft irgendwo einspannen und die Schaltklaue vor und zurückziehen. Die Gänge müssen nun sauber und knackig einrasten und dürfen kein Spiel haben.
Da die Schaltklaue von kleinen Kugeln die unter starker Federspannung stehen geführt werden, sollte man niemals die Klaue einfach abziehen. Es besteht Verletzungsgefahr durch herausschießende Kugeln! Zudem gehen oft die Kugeln dann verloren.
Es gibt aber einen einfachen Trick, wie man die Schaltklaue ohne Mühe wechseln kann.
Wenn man die Klaue entfernt und die Kugel neu einsetzen muss, dann geht der Weg an einem Spezialwerkzeug nicht vorbei. Versuche mit Schraubendreher & Co. können da schnell mal im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen.
Im Folgenden eine Anleitung wie man mit einer passenden gebrauchten Schaltklaue eine neue Schaltklaue ohne Probleme innerhalb von Minuten einbaut.
Am Textende noch das Erklärvideo aus unserem YouTube Kanal
Hier eine Antriebswelle bei der die Schaltklaue erneuert werden soll. Als Material bereitgelegt sind 1.) Neue Schaltklaue 2.) Alte Schaltklaue als Ausbauhilfe 3.) Zu revidierendes Bauteil
Zunächst müssen natürlich die Gangräder abgebaut werden. Hierzu den Sprengring auf der Vorderseite abnehmen, Distanzscheibe abnehmen und die Gangräder einzeln herunterziehen
Nun auf der Rückseite den Sprengring und die Distanzscheibe, genau wie auf der Vorderseite abnehmen.
Neue Schaltklauen findest du online bei uns hier und auch eine gebrauchte Schaltklaue als Spezialwerzeug.
Einschieben der Hilfsklaue
Jetzt die Schaltklaue ein kleines Stück bis zum ersten Einrasten zurückziehen. Dann auf der Vorderseite die bereitgelegte Schaltklaue die uns als Ausbauhilfe dient auf Stoss einsetzen.
Nun mit der Ausbauhilfe die defekte Schaltklaue langsam herausschieben. Hierbei darauf achten, dass man immer auf Stoß mit den beiden Klauen bleibt.
Einschieben der neuen Schaltklaue
Nachdem die Ausbauhilfe nun die Position der defekten Schaltklaue von der anderen Seite her eingenommen hat, nimmt man die neue Schaltklaue und schiebt mit dieser wieder die Ausbauhilfe zurück, bis die neue Klaue ganz hineingeschoben ist und sich in Endposition befindet.
Zusammenbau
Nun wieder auf der Rückseite die Distanzscheibe und den Sprengring montieren und die Gangräder in umgekehrter Reihenfolge wie beim Ausbau wieder auflegen, korrekt distanzieren (siehe Anleitung) und mit Distanzscheibe und Sprengring sichern. Fertig.
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