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Vorwort

Ein klassisches Übel ist die Undichtigkeit der Vespa V50 Motoren. Normalerweise liegt es an alten Dichtungen oder alten Simmerringen. Standardprozedere ist es also den Motor zu spalten und neu abzudichten. Aber manchmal reicht das leider nicht und zwar wenn das Öl aus der Führung des Schaltarmes rausläuft, weil diese ausgeschlagen bzw. eingelaufen ist. Ich hatte es bei diesem Motor auch erst mit Übermaß-O-Ringen zur Abdichtung des Schaltarmes versucht, aber die Führung im Gehäuse war zu stark ausgeschlagen und schon leicht oval – hat also nix gebracht. Also Motor wieder raus aus der Vespa, öffnen und eine Kupferbuchse einsetzen.


 

Die Buchse

Aber woher diese Führungsbuchse nehmen? Leider einfach im Rollerladen kaufen geht nicht, hier sind wir schon in einem Bereich wo es zu speziell wird.

Aber wir sind glücklich, dass wir die Buchse in unserem eigenen Online Shop anbieten können:

Die Führungsbuchse bekommst du bei uns im Shop.

 


 

Test Innendurchmesser Führungshülse

Als erstes wird mal getestet, wie gut der Schaltarm in die neue Kupferführungshülse passt. Laut Hersteller ist hier oft oder sogar normalerweise Nacharbeit erforderlich, da die Maße der Schaltarme ab Werk einigermaßen variieren. D.h. gegebenenfalls muss man noch die Hülse innen aufweiten mit entweder einer Reibahle oder gipsy-mäßig mit z.Bsp. einem mit Schleifpapier umwickelten Bleistift.

Ich hatte Glück und bei mir sah es gleich ziemlich perfekt aus.

 


 

Führungsloch aufbohren

   

Ich habe es so gemacht, indem ich schrittweise die Größe der Bohrer erhöht habe. Die ursprüngliche Führung im Gehäuse hat ca. 10mm die neue Kupferhülse einen Außendurchmesser von 13mm. Also habe ich mit dem 10,5mm Bohrer angefangen und bin in 0,5mm Schritten nach oben gegangen bis 12,5mm, da ich den Rest mit einer Reibahle aufweiten wollte.

Man kann aber auch sicher (was einige aus dem Forum zumindest vor hatten) einen 13mm Bohrer nehmen, da die Buchse ja eh noch eingeklebt wird.

Man sollte natürlich darauf achten, dass man möglichst gerade bohrt.

Nach dem Bohren sollte man sorgfältig die Bohrspäne aus dem Inneren des Gehäuses entfernen, z. Bsp. per Hand und mit Druckluft wenn vorhanden.

 


 

Reibahle für Buchsenaußenmaß

 

 

Um den letzten Rest des Führungslochs im Gehäuse für die neue Buchse genau auf Maß zu bringen, habe ich mir bei ebay für ca. 20 € eine verstellbare Hand-Reibahle (12-13,5mm) bestellt. Eine Reibahle dreht man übrigens immer im Uhrzeigersinn, auch beim wieder rausdrehen sollte man wohl im Uhrzeigersinn drehen, sonst werden die Messer der Reibahle sofort stumpf.

Grundsatzlich hat das auch gut funktioniert und ich habe die Reibahle Schritt für Schritt größer gestellt und das Loch weiter aufgerieben. Allerdings war ich wohl bei meinem letzten Verstellschritt etwas zu optimistisch und das Loch ist größer geworden wie ich wollte. Mein Ziel war es eigentlich das Loch so groß zu haben, dass ich die Führungsbuchse mit leichtem Druck einpressen kann + Buchsenkleber. Jetzt fällt die Buchse aber locker ins Loch und hat etwas Spiel.

Eigentlich hätte ich mir bei dem Ergebnis den Kauf der Reibahle sparen können und direkt mit dem 13mm Bohrer aufbohren. Aber so ist es jetzt und es ist ja immerhin ein guter Test wie gut der Buchsenkleber bei einer “Schiebe- statt Presshülse” funktioniert.

 


 

Buchse kleben

Nachdem ja das Loch für die Buchse etwas größer geworden ist als gewünscht, muss es jetzt also der Lager- und Buchsenkleber von Loctite 648 richten. Beim Buchsenkleber gibt es verschiedene Varianten was die Größe des möglichen Klebespaltes betriftt. Hier hatte ich nicht auf einen speziell hohen Wert geachtet, da ich die Buchse ja press einsetzen wollte. Der Buchsenkleber hat einen max. Klebespalt von 0,15mm, was ein tendenziell eher niedriger Wert ist. Vom Gefühl her wie die Buchse im Loch gewackelt hat dachte ich, dass das irgendwie mehr Spalt sein wird wie 0,15mm. Ich habe es aber mehrfach mit der Schieblehre nachgemessen und kam auf einen Durchmesser des aufgeriebenen Loches von 13,1mm. Das heisst also ein Klebespalt von 0,05mm und somit in der Spezifikation meines Klebers.

Also beide Seiten (Buchse und Loch) mit dem Kleber bestrichen und die Buchse eingesetzt. Zur Sicherheit habe ich jetzt den Kleber ein paar Tage ruhen lassen.

Den Buchsenkleber bekommst du bei uns im Shop.

 


 

O-Ring und Schaltelement-Montage

Der Schaltarm bekommt einen neuen O-Ring im Standardmaß.

Nun kann man das komplette Schaltarmelement wieder im Motorgehäuse befestigen: Wellenscheibe nicht vergessen und oben die Schraube (SW14) einsetzen und anziehen.

 


 

Schaltwippe anpassen

   

Da die neue Führungshülse einen “Kragen” hat, passt die Schaltwippe von der Höhe her nicht mehr so auf den Schaltarm, dass der konische Arretierungsstift durch die dafür vorgesehenen Löcher fluchtet. Ist aber kein Problem, da die Schaltwippe einen “Überstand” hat, den man leicht auf das passende Maß runterfeilen kann.

 


 

Schaltwippe montieren

Schaltwippe montieren

Nachdem die Löcher von Schaltarm und Schaltwippe fluchten, kann man die Kontaktstelle der Schaltwippe zum Kragen der Führungshülse fetten. Danach muss man schauen von welcher Seite der leicht konische Sicherungsstift am eingesetzt wird und schlägt diesen dann sanft ein.

 


 

Fertig

So sieht das Ganze nun montiert aus und im Idealfall ist die Schaltung nun wieder dicht.